Bauherr | Stadt Herten, MGG/RAG Projektbüro |
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Leistungsphasen 1 – 5 | arbos Freiraumplanung |
Leistungsphasen 6 – 9 | Kai Metzger als Partner der arbos Freiraumplanung |
Bauzeit | 2004 – 2007 |
Bausumme | 3.900.000,- € |
Im Kontext des kulturellen Erbes der ehemaligen Zeche Ewald entstand ein neuer Wirtschaftsstandort. Der öffentliche Raum und die denkmalgeschützten Kauen, Maschinenhäuser und Fördertürme bilden die strategischen Initialen einer städtebaulichen Wiederbelebung dieses altindustriellen Standortes. Das Projekt gliedert sich in die folgenden Bereiche:
Der Marktplatz als zentraler verknüpfender Stadtraum nördlich der Rasenhängebank mit der einzigartigen Förderturmsituation am Schacht 7 bildet das großzügige Entree zum neu entstandenen Landschaftspark Emscherbruch. In seiner Gestaltung korrespondiert Offenheit und Weite mit dem besonderen Maßstab des Ortes. Im Westen bildet er das Tor zum Zechengelände. Er ist als Mischverkehrsfläche ausgewiesen und bildet keine Trennung von Fuß-, Rad- und KfZ Verkehr aus. Der Höhenunterschied östlich des Fördermaschinenhauses Nord wird durch eine großzügige, flach gehaltene Stufenanlage abgefangen. Eine breite Rampe unterbricht diese und ermöglicht den barrierefreien Zugang zwischen beiden Ebenen.
Der Campus Nord liegt im historischen Kern der Zeche. Über eine einheitliche, offene Gestaltung der Freiflächen, ebenfalls als Mischverkehrsflächen, wird der Vielfalt der Nutzungen Rechnung getragen. Sämtliche Flächen sind barrierefrei ausgebildet. Die Zufahrten erfolgen im Süden über den Marktplatz und im Westen über die Straße Achse 120.
Die Ewaldpromenade dient als Verbindung der Bauflächen mit dem Aktiv-Linearband im Süden, erstreckt sich auf einer Länge von 900 m und einer Gesamtbreite von 15 m und wird von einer Reihe neu gepflanzter Sophoren begleitet. Rein landschaftsarchitektonisch betrachtet, steht vor allem der Umgang mit dem Oberflächenwasser im Vordergrund. Die starke Bodenbelastung des Standortes hat eine dezentrale Versickerung des Oberflächenwassers unmöglich gemacht. Die gestalterische Umsetzung der dezentralen Regenwasserrückhaltung führte zur besonderen Ausprägung der Ewaldpromenade. In einem kaskadierten Wasserband wird das Oberflächenwasser aus dem gesamten Gebiet gesammelt, zurückgehalten und geregelt in die natürliche Vorflut abgeleitet. Ein zwischengeschaltetes Rückhaltebecken wurde zum Ewaldsee ausformuliert und ist im Sommer zur neuen Badegelegenheit geworden.
Das grüne Tal mit der neuen Haupterschließung des Ewaldgeländes bildet als Distanzstreifen zwischen dem Officebereich und der Halde neben der Promenade das zweite Freiraumrückgrat des Projektgebietes. Zur Adressbildung der neu entstandenen Gewerbebetriebe und als Vorzone zur Halde wird ein Baumdach aus Baumarten der Haldenlandschaft (Birken 70%, Kiefern 15%, Ebereschen 15%) angelegt.. Diese Pflanzungen dienen ebenfalls als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für das gesamte Bearbeitungsgebiet.